Ein mächtiges Damoklesschwert hängt seit Monaten über langsamen Internetseiten. Google plant in naher Zukunft seinen Browser Chrome mit einer Funktion auszustatten, die typischerweise langsame Websites kennzeichnet ¹. Diese Websites erhalten dann einen Ladebildschirm, der den Nutzer darüber informiert, dass sie langsam sind. Für die Bewertung zieht Google Tests des hauseigenen Tools Lighthouse ² heran, dessen Ergebnisse über eine Website von Google eingesehen werden können ³. Es ist davon auszugehen, dass die Absprungrate von langsamen Websites drastisch steigen wird, sobald diese Funktion in Chrome aktiviert wird.
Performance ganz oben auf die Agenda stellen
Anstatt sich diesem neuen Risiko auszusetzen, sollte die Chance genutzt werden, die im Thema Performance steckt. Studien haben gezeigt, dass die Geschwindigkeit von Websites in einem direkten Verhältnis zur erzielten Conversion-Rate steht. Pauschal kann gesagt werden, dass auf Mobilgeräten eine Verringerung der Wartezeit um ca. 1 Sekunde zu einem Zuwachs von ca. 20% bei der Conversion-Rate führt ⁴. Je nach Branche wird der Anteil der mobilen Nutzer auf Ihrer Website zwischen 40% und 70% liegen. Ein immenses Potential, das es bei Ihnen vielleicht noch zu nutzen gilt.
Des Weiteren ist die Geschwindigkeit von Websites längst ein Faktor, der mit über das Ranking in den Suchergebnissen entscheidet. Somit gibt es schon drei sehr gute Gründe das Thema Performance ganz oben auf Ihre Agenda zu stellen.
Der Konkurrenz mit einer individuellen Lösungen einen Schritt voraus sein
Es gibt viele Dreh- und Angelpunkte, an denen angesetzt werden kann, um eine Verbesserung zu erzielen. Es ist nahezu unmöglich hierfür pauschale Lösungen von der Stange anzubieten. Sie sollten sich daher mit einem Spezialisten abstimmen. Besonders die letzte Meile, die den größten Unterschied zur Konkurrenz ausmacht, bedarf oft einer sehr individuellen Lösung. Es gibt aber auch Optimierungen, die sich mit wenig Aufwand realisieren lassen. Eine davon ist der Verzicht auf externe JavaScripts zur Erfassung des Nutzerverhaltens und Verfolgung des Kunden.
Der richtige Umgang mit Performance und Datenschutz birgt interessante Chancen
Je nachdem wie diese JavaScripts eingebettet sind, entstehen relativ große nachteilige Auswirkungen auf die Lade-Geschwindigkeit Ihrer Website. Diese verschärfen sich noch, wenn ergänzend dazu JavaScripts geladen werden, die Ihnen dabei helfen Ihre Datenerfassung DSGVO-konform durchzuführen. Am Beispiel des Anbieters usercentrics ⁵ lässt sich das sehr gut beschreiben. Dieser Anbieter stellt eine sog. Consent Management Plattform zur Verfügung, die auf Ihrer Website dafür sorgt, dass nur noch Tracking-Mechanismen, die aktiv vom Nutzer erlaubt wurden, aktiviert werden. Um dies zu ermöglichen muss das JavaScript von usercentrics auf eine Art und Weise auf Ihrer Website eingebunden werden, die sich negativ auf die Performance-Bewertung durch Google auswirkt und zudem in gewissen Szenarien sogar zu sehr extremen Performance-Problemen führen kann ⁶. Diese Problematik nennt sich “Render-blocking resources” ⁷.
Hier kommt das Thema Datenschutz also mit ins Spiel. Würde auf externe Tracking-Mechanismen verzichtet werden, wären auch Tools wie usercentrics überflüssig. Dies würde also direkt sehr viele potentielle “Render-blocking resources” eliminieren, viel weniger Probleme mit dem Thema Datenschutz bedeuten und sogar Kosten sparen.Als Belohnung wird durch mehr Kunden und Conversions mehr Umsatz erzielt. Der richtige Umgang mit Performance und Datenschutz birgt also interessante Chancen, die genutzt werden sollten.
Quellenverzeichnis:
¹blog.chromium.org/2019/11/moving-towards-faster-web.html
²developers.google.com/web/tools/lighthouse/
³web.dev/measure/
⁴www.thinkwithgoogle.com/intl/en-gb/advertising-channels/mobile/milliseconds-earnmillions-
why-mobile-speed-can-slow-or-grow-your-business/
⁵usercentrics.com
⁶ Beispiel für eine vergleichbare Einbindung eines JavaScripts von Twitter, wenn der Twitter Server
nicht erreichbar ist: css-tricks.com/use-webpagetest-api/
⁷ web.dev/render-blocking-resources/
Über den Autor
Dennis Geldmacher ist seit 10 Jahren bei der Agentur orangefluid aus Detmold als Web-Designer/-
Developer (Full-Stack) sowie TYPO3 und Web-Performance Spezialist angestellt. Einen Großteil
seiner Zeit befasst er sich mit dem „Tuning“ von Websites auf Basis des CMS TYPO3. Er ist
zertifizierter TYPO3 Integrator, Developer und Consultant sowie geprüfter IT-Projektleiter (IHK).
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Seit 17 Jahren realisiert orangefluid Websites, Content Management Systeme und E-Commerce-
Lösungen mit einem Schwerpunkt auf Performance und Datenschutz. Das Team aus Spezialisten
sieht sich als zuverlässiger Partner seiner Kunden und realisiert Projekte für die unterschiedlichsten
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